BEE WARNED – Frühwarnsystem für exotische Bienenschädlinge in Bayern

BEE WARNED – Frühwarnsystem für exotische Bienenschädlinge in Bayern

Aktuell mehren sich die Informationen über den Einfall von exotischen Bienenschädlingen. Konkret sind dies im süddeutschen Raum der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) und die Asiatische Hornisse (Vespa velutina).

Ich bin Teilnehmerin am Monitoring “Bee Warned” der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim [wp-svg-icons custom_icon=”new-tab” wrap=”i”].

Kleiner Beutenkäfer (Aethina tumida)
Kleiner Beutenkäfer (Aethina tumida)

Der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) ist ein Parasit von Völkern der Honigbiene (aus der Familie der Glanzkäfer (Nitidulidae)) und stammt ursprünglich aus dem Süden Afrikas. Erstmals 2014 wurde er in Süditalien entdeckt. Eine Ausrottung gilt mittlerweile als ausgeschlossen. Die Verbreitung dieses Parasiten erfolgt sehr schnell und ist oft schwer erkennbar. Auch für Bayern besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Kleine Beutenkäfer eingeschleppt wird.

Der Kleine Beutenkäfer gehört zu den gefürchtetsten Bienenparasiten, da bei Massenbefall ein ganzes Volk innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden kann. Im Gegensatz zu den afrikanischen Honigbienenunterarten, die sich gegen den Kleinen Beutenkäfer effizient zur Wehr setzen können, sind die europäischen Unterarten dazu weniger in der Lage.

Die momentan zur Verfügung stehenden chemischen Bekämpfungsmaßnahmen bergen das Risiko von Resistenzbildungen, Kontaminationen der Bienenprodukte und Effekte auf die Bienen selbst. Alternative Maßnahmen befinden sich in der Entwicklung. Der Befall mit dem Käfer unterliegt in Deutschland der Anzeigepflicht und der Bienenseuchen-Verordnung. Auch in den anderen Ländern der EU und der Schweiz ist sie als anzeigepflichtige Tierseuche eingeordnet.

 

 

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt urspünglich aus dem asiatischen Raum. 2004 wurde sie erstmals in Südfrankreich (im Département Lot-et-Garonne) gefunden. Dieser Schädling breitet sich sehr rasch aus. 2014 wurde diese Hornissen-Art erstmals in Deutschland entdeckt. Es ist zu erwarten, dass sich die Asiatische Hornisse in den nächsten Jahren auch in Bayern ansiedeln wird.

 

Vespa velutina nigrithorax ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.

Da in Frankreich der Bestand der einheimischen Hornisse (die identische wie hier in Deutschland) vor der Besiedlung mit Vespa velutina nicht gezählt wurde, kann deren Verdrängung durch die asiatische Variante nicht in Zahlen benannt werden.

Gesichtete einheimische Hornissen werden daher u.A. in die Bürgerplattform „Wildtiere in Bayern” [wp-svg-icons custom_icon=”new-tab” wrap=”i”] gemeldet. Bei einer zu erwarteten Verbreitung der asiatischen Hornisse kann somit eine Verdrängung des einheimischen Bestandes ausgedrückt werden. Natürlich sollen auch gesichtete asiatische Vespa velutina gemeldet werden..

 

Hornisse (Vespa crabro)
Hornisse (Vespa crabro)

Im Vergleich hierzu die heimische Hornisse. Sie ist deutlich mit einem gelben Hinterleib ausgestattet.  Dieser ist auch im Flug problemlos zu erkennen.